Oder sollte es zum Oberbegriff Sugardaddy nicht besser heißen, wohlhabender Mann sucht junge Frau? Nun, ein Sugardaddy ist zumindest nicht unbedingt alt. Denn der Altersdurchschnitt der Sugardaddys auf den gängigen Plattformen ist um die 42 Jahre und er verfügt laut der Gala über ein monatliches Einkommen von circa 20.000.- €. Ein Sugar Daddy sucht natürlich das passende Gegenstück, das Sugarbaby, für das er dann rund 3500.- € monatlich „investiert“, nicht lediglich um Sex zu haben, sondern auch dafür, dass die Dame ihn auf Reisen, ins Theater oder in den Urlaub etc. begleitet und hört, hört interessante Gespräche mit dem Sugar Daddy führt. Dies ist möglich, weil es sich bei den Sugar Babys keineswegs um „blonde Dummchen“ handelt, sondern meist um selbstbewusste, intelligente und gebildete Frauen.
Sugardaddy und Sugarbaby – ist das Prostitution?
Zuerst haben wir ein kleines Problem mit dem Wort Prostitution, welches aus unserer Sicht immer etwas unfair eingesetzt wird. Denn laut Duden ist die Prostitution die „gewerbsmäßige Ausübung sexueller Handlungen“. Denn bei den Sugardaddys und den Sugar Babys wird dieses Wort lediglich genutzt, weil sich das Paar zumeist in einer Partnerbörse im Internet kennengelernt hat. Dagegen steht, dass wohl niemand öffentlich Melania Trump, Victoria Lauterbach, Michelle Schumann (von Franz Müntefering trennen sie 40 Jahre), Mirja Dumont, Simone Rethel-Heesters, Minu Barati-Fischer, Amal Clooney und viele, viele (sehr, sehr viele …) andere junge Frauen die mit wohlhabenden Prominenten zusammen sind als „Sugar Babys“ bezeichnen würde. So stellt sich doch hier die Frage, warum da mit zweierlei Maß gemessen wird. 😉
Sind die Sugar Babys alles Prostituierte?
Wir haben hier auf den Philippinen ein Sprichwort, was zum Thema SugarDaddys und Sugar Babys passt: Der Mann ist Triple „M“ (das dreifache M): „matandang, mayaman, madaling mamatay“. Wenn hier, wie in vielen Ländern der Welt eine junge, gutaussehende Frau mit einem reichen Mann zusammen ist, wird gelästert – er ist alt, reich und wird schnell sterben. Bedeutet dies nun, wenn Frauen auf den Philippinen sich einen wohlhabenden Mann wünschen, dass sie als Prostituierte anzusehen sind? Oder ist es eher so, dass wir Frauen uns einen Mann wünschen, der uns versorgen kann, sollten wir das selbst nicht können?
Übrigens wo bleiben eigentlich die „Sugar Boys“, hier besser die „Cougar Lover“, über die niemand redet? Oft genug gibt es ja auch die Zusammenstellung des jungen, attraktiven Mannes, der mit der älteren wohlhabenden Frau zusammen ist.
Doch zurück zum Thema. Was stört unsere Gesellschaft also daran, dass junge und intelligente Frauen sich dazu entscheiden, sich einen wohlhabenden Freund zu suchen, der ihr auch mal etwas bezahlt? Die Frauen werden zu nichts gezwungen und suchen sich „ihren“ SugarDaddy selbst aus. Ist es der Neid, welcher die Leute dazu bringt hier von Prostitution zu sprechen? Ist dann eine Partnersuche in einer Singlebörse im Internet nicht auch eine Art von Prostitution? Ist eine Ehe, in welcher der Mann arbeitet und die Frau zuhause ist (oder umgekehrt) Prostitution? Und wenn wir einmal den Ausdruck „sexuell“ („gewerbsmäßige Ausübung sexueller von Handlungen“) aus der Definition des Wortes Prostitution wegnehmen, sind wir dann nicht alle irgendwie Prostituierte?
Wir leben in einer modernen Welt
Wir leben in einer modernen Welt und wir alle sollten das Recht haben darüber zu entscheiden, was wir mit unserem Leben machen und wie. Solange niemand zu etwas gezwungen wird, gibt es keinen Grund laut aufzuschreien. Denn das ist Heuchelei. Es gibt dafür zu viel Ungerechtigkeit auf der Welt. Wer möchte, dass junge, gutaussehende aber mittellose Frauen sich keinen wohlhabenden Mann suchen, der sollte nun mit der Umverteilung des Reichtums beginnen, denn von Luft und Liebe kann wirklich niemand Leben. Oder er sollte dafür sorgen, dass alle Menschen eine Arbeit bekommen, mit der sie ihren Lebensunterhalt bestreiten können, wie sie es wünschen. Auch ist es doch lobenswert, dass die Sugar Babys zeigen, dass sie ihre Fähigkeiten und Talente echt gewinnbringend einzusetzen wissen… 😉
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