Am einfachsten lässt sich BDSM mit Unterwerfung-Dominanz und Sadistisch-masochistischen Praktiken zu tun. Während SM als physischer Bestandteil zwischen zwei Personen oder einer Gruppe verstanden werden kann, handelt es sich bei Unterwerfung-Dominanz um einen klaren psychischen Bestandteil. Hier geht es um die sogenannte psychische Gewalt, die vom Herren / der Herrin, dem Top beziehungsweise dem Sub ausgeübt.

Der Anfang von allem: Sub und Dom

Zwei Sklaven bringen genauso wenig, wie zwei Herren oder Herrinnen: Bis auf Geplauder stellt sich in diesen Konstellationen keine sexuelle Erregung ein, erst, wenn sich Herrin und Sklave treffen, dann wird es knistern und zwar sowas von.

Weitere Begriffe, die für die Paarung Herr / Herrin und Sklaven stehen:

  • Herrin (NICHT: Domina) und Sklave / Sklavin
  • Herr und Sklave / Sklavin
  • Bottom und Top
  • Dom und Sub / Dominance und Submissive (D/S) / Femdom und Submissive / Femdomme und Submissive

In Deutschland etabliert sich mehr und mehr eine eigene BDSM Sprachwelt, die sich aus den überwiegend englisch sprachigen Begriffen heraus ableiten. So wird Dom in Verwendung für eine weibliche Herrin auch in Form von Domme oder Dommse verwendet. Dom steht dabei für dominant. Wer in der Rolle der Herrin oder des Herren ist, der übernimmt den aktiven Teil. Der Sklave ist dagegen der passive Part und wird auch als Sub, Bottom oder Sbummissive bezeichnet. Eine Sonderform der BDSM Rollen ist SAM. Dabei handelt es sich um einen Smart Ass Masochist. In dieser Rolle kann die eher unterwürfige Person aufmüpfig sein. Im Gegensatz zur Sklaven-Rolle kann die Rolle des SAM demnach mit größerem Spielraum gestaltet werden.

Tierhalter und Tier

In dieser Rollenverteilung nimmt einer die Rolle des Tierhalters und der andere die Rolle eines Tieres, zum Beispiel eines Pferdes, eines Nutztieres oder eines Haustieres, wie die Rolle eines Hundes ein. Wider der Tierschutzgesetze kann es dabei zu der Züchtigung desjenigen kommen, der die Rolle des Tieres übernommen hat. In einigen Fällen kann auch das Tier die Oberhand über den Tierhalter gewinnen. Dies ist allerdings eher eine seltene Abwandlung dieses Rollenspiels. Neben dem Spiel zu zweit kann die Tierhalter-Tier-Szenerie auch zwischen einem oder zwei Tierhaltern und mindestens einer Tier-Rolle oder einer Herde von Tier-Rollen stattfinden. Eine der bekanntesten BDSM-Formen mit Tierhalter-Themen ist Ponyplay.

Adult Baby Erziehung

Diese BDSM Form tritt zunehmend in die Öffentlichkeit, so dass auch Unternehmen auf den Zug aufspringen und Adult-Baby-Produkte auf den Markt bringen. Wie sich vom Namen ableiten lässt, handelt es sich um ein Rollenspiel, bei dem einer der Personen die Rolle des Babies übernimmt. Der andere Part übernimmt meist die erzieherische Rolle oder die Rolle des fürwollenden Erwachsenen. Das Rollenspiel Adult Baby Erziehung hat nicht immer den Hintergrund, dass schmerzerzeugende Praktiken zum Einsatz kommen. Der Wunsch des Baby-Adults kann auch darin bestehen, sich wiegen zu lassen, um nach ausreichender Stimulation in den sexuellen Akt über zu gehen.

Diese Toys und Gegenstände werden speziell für Baby-Adult-Rollenspiele eingesetzt:

Eine der Eigenschaften der Baby-Adult-Produkte ist, dass diese meist aus Latex sind. Auf diese Weise können Gleitmittel oder Körperflüssigkeiten schneller und leichter von den Kleidungsstücken entfernt werden. Zudem sind BDSM Praktiken möglich, bei denen mindestens einer der Parts in einem Latexanzug steckt und Unmengen an verschiedensten Flüssigkeiten zum Einsatz kommen können. Das bedeutet natürlich nicht, dass Stoffkleidung nicht auch von BDSMlern mit Baby-Adult Neigung bevorzugt wird. Eine Weiterentwicklung der Baby-Adult Erziehung ist übrigens die Teen-Adult Erziehung.

Diese Rollen können von den teilnehmenden Parts angenommen werden:

  • Strafende Mutter ist das eher klassische Motiv: Abstrafung bei Ungehorsam oder sogar Gehorsam
  • Liebevolle Mutter: Fürsorge, Wohlwollen
  • Lehrer und Schülerin / Schüler
  • Geschwister unter sich / Älteres Geschwisterteil und jüngeres Geschwisterteil
  • Tante und Neffe / Nichte
  • Großmutter und Enkel
  • Cousine und Cousin
Chef und Praktikantin

Dieses Modell ist wohl eines, was zu den am häufigsten verbreiteten BDSM Motive gehört. Hierbei ist nicht viel Fantasie gefragt, denn die Szenerie ist für viele aus dem Leben gegriffen. Hier können Männer oder Frauen das ausleben, was sie im realen Arbeitsleben nicht tun können. Damit das Rollenspiel einen Zusammenhang zum BDSM erhält, sind Züchtigungen in physischer und / oder psychischer Art wichtiger Bestandteil dieses Rollenspiels. Beispielhafte Umsetzungen sind das Fesseln der Praktikantin am Stuhl. Eine andere Szene kann in Form von einem Nehmen der Praktikantin auf dem Schreibtisch in einer härteren, sexuellen Gangart umgesetzt werden.

Aus dem Motiv der Personen, die nicht miteinander verwandt sind, folgen weitere Rollenspiele:

  • Täter und Opfer
  • Handwerker und Kundin
  • Frauenarzt und Patientin

Letztlich können alle Szenen inszeniert werden, bei denen es einen dominanten Part und einen abhängigen Part gibt.

Einer für alle und alle für einen

Rollenspiele sind natürlich nicht nur zwischen zwei Personen möglich. Selbstverständlich können Rollen auch im Rahmen von Gruppensex ganz schön spannend sein. Eine häufig praktizierte Rolle ist die der Männergruppe, die es mit einer Sklavin zu tun haben. Diese ist zum Beispiel an Suspension beziehungsweise Hängebondage befestigt und kann sich nicht wehren. Als eine Erweiterung des Abhängigkeitsspiels können die Männer die Sklavin mit Kerzenwachs oder Nippelklammern nach den Regeln der BDSM-Kunst foltern, um sie dann nach den Regeln der Dominanz zu nehmen. Drei Männer gleichzeitig sind mitunter keine Seltenheit.

Welche Rolle ist die richtige für mich?

Dies kann pauschal nicht gesagt werden. Es gilt die Regel: Probieren, geht über Studieren. Nicht selten stellt sich heraus, dass beide Rollen ihren Reiz haben und es in Zukunft auch einen Wechsel zwischen den Rollen geben kann. Hier sind der Phantasie, wie so oft im sexuellen Spiel, keine Grenzen gesetzt. Gut ist alles, was beiden oder der Gruppe gefällt. Dies ist die einzige Regel, die in jedem Fall einzuhalten ist.

Triggerwarnung

Bei allen Rollenspielen sollte darauf geachtet werden, dass es sich durchaus um Reinszenierungen aus der eigenen Vergangenheit handeln kann. So paradox es klingt, kann BDSM in dieser Form sogar zur Aufarbeitung von unverarbeiteten Erlebnissen eingesetzt werden. Hierbei liegen die Erlebnisse meist im Kindesalter oder Jugendalter. Personen, die mit posttraumatischer Belastungsstörung zu tun haben, sollten daher Schritt für Schritt austesten, ob ihnen diese Art des Rollenspiels sogar helfen kann oder Trigger mit sich bringt, so dass andere Rollenspiele ausgewählt werden sollten.